Erste Szene Zeltartiges Gemach auf dem Vorderdeck eines Seeschiffes, reich mit Teppichen behangen, beim Beginn nach dem Hintergrunde zu gänzlich geschlossen; zur Seite führt eine schmale Treppe in den Schiffsraum hinab.
Isolde auf einem Ruhebett, das Gesicht in die Kissen gedrückt. Brangäne, einen Teppich zurückgeschlagen haltend, blickt zur Seite über Bord.
Zweite Szene Man blickt dem Schiff entlang bis zum Steuerbord, über den Bord hinaus auf das Meer und den Horizont.
Um den Hauptmast in der Mitte ist Seevolk, mit Tauen beschäftigt, gelagert; über sie hinaus gewahrt man am Steuerbord Ritter und Knappen, ebenfalls gelagert, von ihnen etwas entfernt Tristan, mit verschränkten Armen stehend und sinnend in das Meer blickend; zu Füßen ihm, nachlässig gelagert, Kurwenal. - Vom Maste her, aus der Höhe, vernimmt man wieder die Stimme des jungen Seemanns.
Dritte Szene Isolde und Brangäne allein, bei vollkommen wieder geschlossenen Vorhängen. Isolde erhebt sich mit verzweiflungsvoller Wutgebärde.
Vierte Szene Durch die Vorhänge tritt mit Ungestüm Kurwenal herein.
Fünfte Szene Brangäne, kaum ihrer mächtig, wendet sich in den Hintergrund. Isolde, ihr ganzes Gefühl zur Entscheidung zusammenfassend, schreitet langsam, mit großer Haltung, dem Ruhebett zu, auf dessen Kopfende sich stützend, sie den Blick fest dem Eingange zuwendet.
Zweiter Aufzug
Erste Szene Garten mit hohen Bäumen vor dem Gemach Isoldes, zu welchem, seitwärts gelegen, Stufen hinaufführen.
Helle, anmutige Sommernacht.
An der geöffneten Türe ist eine brennende Fackel aufgesteckt.
Jagdgetön.
Brangäne, auf den Stufen am Gemach, späht dem immer entfernter vernehmbaren Jagdtrosse nach. - Brangäne blickt ängstlich in das Gemach zurück, darin sie Isolde nahen sieht.
Isolde tritt feurig bewegt aus dem Gemach zu Brangäne.
Dritte Szene Sie verbleiben in verzückter Stellung.
Brangäne stößt einen grellen Schrei aus.
Dritter Aufzug
Erste Szene Burggarten.
Zur einen Seite hohe Burggebäude, zur andern eine niedrige Mauerbrüstung, von einer Warte unterbrochen; im Hintergrunde das Burgtor. Die Lage ist auf felsiger Höhe anzunehmen; durch Öffnungen blickt man auf einen weiten Meereshorizont. Das Ganze macht den Eindruck der Herrenlosigkeit, übel gepflegt, hie und da schadhaft und bewachsen. Im Vordergrunde, an der inneren Seite, liegt Tristan, unter dem Schatten einer großen Linde, auf einem Ruhebett schlafend, wie leblos ausgestreckt. Zu Häupten ihm sitzt Kurwenal, in Schmerz über ihn hingebeugt und sorgsam seinem Atem lauschend. - Von der Außenseite hört man einen Hirtenreigen geblasen.
Dritte Szene Kurwenal war sogleich hinter Isolde zurückgekommen; sprachlos in furchtbarer Erschütterung hat er dem Auftritte beigewohnt, und bewegungslos auf Tristan hingestarrt. - Aus der Tiefe hört man jetzt dumpfes Getümmel und Waffengeklirr. -
Theater
Szenenwechsel
All die Bühnenbilder (oder Bilder) beschreibt im Libretto.