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Erste Szene |
Die einleitende Musik schildert das prächtige Rauschen des Hochzeitsfestes. Als der Vorhang aufgeht, stellt die Bühne das Brautgemach dar, in der Mitte des Hintergrundes das reich geschmückte Brautbett; an einem offenen Erkerfenster ein niedriges Ruhebett. Musik hinter der Bühne; der Gesang ist erst sntfernt, dann näher kommend. In der Mitte des Liedes werden rechts und links im Hintergrunde Türen geöffnet; rechts treten Frauen auf, welche Elsa, links die Männer mit dem Könige, welche Lohengrin geleiten. Edelknaben mit Lichtern voraus. |
Q
(kein)
<- Edelknaben, Frauen, Elsa, Männer, König, Lohengrin
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Brautlied. | |
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DER MÄNNER UND FRAUEN
Treulich geführt ziehet dahin,
wo euch der Segen der Liebe bewahr!
Siegreicher Mut, Minnegewinn
eint euch in Treue zum seligsten Paar.
Streiter der Tugend, schreite voran!
Rauschen des Festes seid nun entronnen,
Wonne des Herzens sei euch gewonnen!
(Hier werden die Türen geöffnet.)
Duftender Raum, zur Liebe geschmückt,
nahm euch nun auf, dem Glanze entrückt.
Treulich geführt ziehet nun ein,
wo euch der Segen der Liebe bewahr!
Siegreicher Mut, Minne so rein
eint euch in Treue zum seligsten Paar.
| S
(♦)
(♦)
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| (Als die beiden Züge in der Mitte der Bühne sich begegneten, ist Elsa von den Frauen Lohengrin zugeführt worden; sie umfassen sich und bleiben in der Mitte stehen. Edelknaben entkleiden Lohengrin des reichen Obergewandes, gürten ihm das Schwert ab und legen dieses am Ruhebette nieder; Frauen entkleiden Elsa ebenfalls ihres kostbaren Obergewandes.) | |
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| (Acht Frauen umschreiten währenddessen langsam Lohengrin und Elsa.) | |
ACHT FRAUEN |
(nach dem Umschreiten)
Wie Gott euch selig weihte,
zu Freuden weih'n euch wir.
(Sie halten einen zweiten Umgang)
In Liebesglücks Geleite
denkt lang der Stunde hier!
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| (Der König umarmt und segnet Lohengrin und Elsa.) | |
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| (Die Edelknaben mahnen zum Aufbruch. Die Züge ordnen sich wieder, und während des Folgenden schreiten sie an den Neuvermählten vorüber, so dass die Männer rechts, die Frauen links das Gemach verlassen.) | |
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Brautlied. | |
| (gesungen während des Fortgehens) | |
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DER MÄNNER UND FRAUEN
Treulich bewacht bleibet zurück,
wo euch der Segen der Liebe bewahr!
Siegreicher Mut, Minne und Glück
eint euch in Treue zum seligsten Paar.
Streiter der Tugend, bleibe daheim!
Zierde der Jugend, bleibe daheim!
Rauschen des Festes seid nun entronnen,
Wonne des Herzens sei euch gewonnen!
Duftender Raum, zur Liebe geschmückt,
nahm euch nun auf, dem Glanze entrückt.
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| (Hier haben die Züge die Bühne gänzlich verlassen; die Türen werden von den letzten Knaben geschlossen. In immer weiterer Ferne verhallt der Gesang.) | Frauen, König, Männer, Edelknaben ->
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Treulich bewacht bleibet zurück,
wo euch der Segen der Liebe bewahr!
Siegreicher Mut, Minne und Glück
eint euch in Treue zum seligsten Paar.
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| (Elsa ist, als die Züge das Gemach verlassen haben; wie überselig Lohengrin an die Brust gesunken. Lohengrin setzt sich, während der Gesang verhallt, auf einem Ruhebett am Erkerfenster nieder, indem er Elsa sanft nach sich zieht.) | |
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Zweite Szene |
Lohengrin und Elsa. |
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LOHENGRIN |
Das süsse Lied verhallt; wir sind allein,
zum erstenmal allein, seit wir uns sahn.
Nun sollen wir der Welt entronnen sein,
kein Lauscher darf des Herzens Grüssen nahn.
Elsa, mein Weib! Du süsse, reine Braut!
Ob glücklich du, das sei mir jetzt vertraut!
| S
(♦)
(♦)
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ELSA
Wie wär ich kalt, mich glücklich nur zu nennen,
besitz ich aller Himmel Seligkeit!
Fühl ich zu dir so süss mein Herz entbrennen,
atme ich Wonnen, die nur Gott verleiht.
|
Beide
LOHENGRIN
(feurig)
Vermagst du, Holde, glücklich dich zu nennen,
gibst du auch mir des Himmels Seligkeit!
(zärtlich)
Fühl ich zu dir so süss mein Herz entbrennen,
atme ich Wonnen, die nur Gott verleiht. -
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LOHENGRIN |
Wie hehr erkenn ich unsrer Liebe Wesen!
Die nie sich sahn, wir hatten uns geahnt;
war ich zu deinem Streiter auserlesen,
hat Liebe mir zu dir den Weg gebahnt:
Dein Auge sagte mir dich rein von Schuld -
mich zwang dein Blick, zu dienen deiner Huld.
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ELSA |
Doch ich zuvor schon hatte dich gesehen,
in sel'gem Traume warst du mir genaht;
als ich nun wachend dich sah vor mir stehen,
erkannt ich, dass du kamst auf Gottes Rat.
Da wollte ich vor deinem Blick zerfliessen,
gleich einem Bach umwinden deinen Schritt,
gleich einer Blume duftend auf der Wiesen,
wollt ich entzückt mich beugen deinem Tritt.
Ist dies nur Liebe? - Wie soll ich es nennen,
dies Wort, so unaussprechlich wonnevoll,
wie ach! dein Name - den ich nie darf kennen,
bei dem ich nie mein Höchstes nennen soll!
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LOHENGRIN |
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ELSA |
Wie süss mein Name deinem Mund entgleitet!
(etwas zögernd)
Gönnst du des deinen holden Klang mir nicht?
Nur, wenn zur Liebesstille wir geleitet,
sollst du gestatten, dass mein Mund ihn spricht.
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LOHENGRIN |
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ELSA |
- Einsam, wenn niemand wacht;
nie sei der Welt er zu Gehör gebracht!
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LOHENGRIN |
(sie freundlich umfassend und durch das offene Fenster auf den Blumengarten deutend)
Atmest du nicht mit mir die süssen Düfte?
O wie so hold berauschen sie den Sinn!
Geheimnisvoll sie nahen durch die Lüfte,
fraglos geb ihrem Zauber ich mich hin. -
(mit erhobener Stimme)
So ist der Zauber, der mich dir verbunden,
da als ich zuerst, du Süsse, dich ersah;
nicht deine Art ich brauchte zu erkunden,
dich sah mein Aug, - mein Herz begriff dich da.
Wie mir die Düfte hold den Sinn berücken,
nahn sie mir gleich aus rätselvoller Nacht: -
(feurig)
So deine Reine musste mich entzücken,
traf ich dich auch in schwerer Schuld Verdacht.
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| (Elsa birgt ihre Beschämung, indem sie sich demütig an ihn schmiegt) | |
ELSA |
Ach, könnt ich deiner wert erscheinen,
müsst ich vor dir nicht bloss vergehn;
könnt ein Verdienst mich dir vereinen,
dürft ich in Pein für dich mich sehn!
Wie du mich trafst vor schwerer Klage,
o wüsste ich auch dich in Not;
dass mutvoll ich ein Mühen trage,
kennt ich ein Sorgen, das dir droht! -
Wär das Geheimnis so geartet,
das aller Welt verschweigt dein Mund?
(immer geheimnisvoller)
Vielleicht, dass Unheil dich erwartet,
würd aller Welt es offen kund?
Wär es so und dürft ich's wissen,
dürft ich in meiner Macht es sehn,
durch keines Droh'n sei mir's entrissen,
für dich wollt' ich zu Tode gehn!
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LOHENGRIN |
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ELSA |
(immer leidenschaftlicher)
O, mach mich stolz durch dein Vertrauen,
dass ich in Unwert nicht vergeh!
Lass dein Geheimnis mich erschauen,
dass, wer du bist, ich offen seh!
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LOHENGRIN |
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ELSA |
(immer drängender)
Meiner Treue
enthülle deines Adels Wert!
Woher du kamst, sag ohne Reue, -
durch mich sei Schweigens Kraft bewährt!
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LOHENGRIN
(streng und ernst einige Schritte zurücktretend)
Höchstes Vertraun hast du mir schon zu danken,
da deinem Schwur ich Glauben gern gewährt;
wirst nimmer du vor dem Gebote wanken,
hoch über alle Fraun dünkst du mich wert!
(er wendet sich schnell wieder liebevoll zu Elsa)
An meine Brust, du Süsse, Reine!
Sei meines Herzens Glühen nah,
dass mich dein Auge sanft bescheine,
in dem ich all mein Glück ersah!
(feurig)
O gönne mir, dass mit Entzücken
ich deinen Atem sauge ein:
lass fest, ach! fest an mich dich drücken,
dass ich in dir mög glücklich sein!
Dein Lieben muss mir hoch entgelten
für das, was ich um dich verliess;
kein Los in Gottes weiten Welten
wohl edler als das meine hiess.
Böt mir der König seine Krone,
ich dürfte sie mit Recht verschmähn.
Das einz'ge, was mein Opfer lohne,
muss ich in deiner Lieb ersehn!
Drum wolle stets den Zweifel meiden,
dein Lieben sei mein stolz Gewähr!
Denn nicht komm ich aus Nacht und Leiden,
aus Glanz und Wonne komm ich her!
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ELSA |
Hilf Gott, was muss ich hören!
Welch Zeugnis gab dein Mund!
Du wolltest mich betören,
nun wird mir Jammer kund!
Das Loos, dem du entronnen,
es war dein höchstes Glück;
du kamst zu mir aus Wonnen
und sehnest dich zurück!
Wie soll ich Ärmste glauben,
dir g'nüge meine Treu?
Ein Tag wird dich mir rauben
durch deiner Liebe Reu!
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LOHENGRIN |
Halt ein, dich so zu quälen!
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ELSA |
Was quälest du mich doch!
Soll ich die Tage zählen,
die du mir bleibest noch?
In Sorg um dein Verweilen
verblüht die Wange mir, -
dann wirst du mir enteilen,
im Elend bleib ich hier!
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LOHENGRIN |
(lebhaft)
Nie soll dein Reiz entschwinden,
bleibst du von Zweifel rein!
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ELSA |
Ach, dich an mich zu binden,
wie sollt ich mächtig sein?
Voll Zauber ist dein Wesen,
durch Wunder kamst du her; -
wie sollt ich da genesen,
wo fänd ich dein Gewähr? -
(Sie schreckt in heftigster Aufregung zusammen und hält an, wie um zu lauschen)
Hörtest du nichts? Vernahmest du kein Kommen?
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LOHENGRIN |
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ELSA |
Ach nein!
(vor sich hinstarrend)
Doch dort, - der Schwan - der Schwan!
Dort kommt er auf der Wasserflut geschwommen, -
du rufest ihm, - er zieht herbei den Kahn!
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LOHENGRIN |
Elsa! Halt ein! Beruh'ge deinen Wahn!
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ELSA |
Nichts kann mir Ruhe geben,
dem Wahn mich nichts entreisst,
als - gelt es auch mein Leben, -
zu wissen - wer du sei'st!
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LOHENGRIN |
Elsa, was willst du wagen?
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ELSA |
Unselig holder Mann,
hör, was ich dich muss fragen!
Den Namen sag mir an!
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LOHENGRIN |
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ELSA |
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LOHENGRIN |
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ELSA |
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LOHENGRIN |
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| (Elsa, die vor Lohengrin steht, welcher den Hintergrund im Rücken hat, gewahrt Friedrich und seine vier Genossen, welche mit gezückten Schwertern durch eine hintere Tür hereinbrechen.) | <- Friedrich, vier Genossen
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ELSA |
(nach einem fürchterlichen Schrei)
Rette dich! Dein Schwert, dein Schwert!
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| (Sie reicht das am Ruhebett angelegte Schwert hastig Lohengrin, so dass dieser schnell es aus der Scheide, welche sie hält, ziehen kann. Lohengrin streckt Friedrich, welcher nach ihm ausholt, mit einem Streiche tot zu Boden; den entsetzten Edlen entfallen die Schwerter, sie stürzen zu Lohengrins Füssen auf die Knie. Elsa, die sich an Lohengrins Brust geworfen hatte, sinkt ohnmächtig langsam an ihm zu Boden. - Langes Stillschweigen.) | |
| |
LOHENGRIN |
(tief erschüttert, steht allein aufrecht)
Weh, nun ist all unser Glück dahin!
(Er neigt sich zu Elsa hinab, erhebt sie sanft und lehnt sie auf das Ruhebett)
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ELSA |
(matt, die Augen aufschlagend)
Allewiger, erbarm dich mein!
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| (Der Tag ist in allmählichem Anbruche begriffen; die tiefer herabgebrannten Kerzen drohen zu verlöschen. Auf Lohengrins Zeichen erheben sich die vier Edlen.) | |
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LOHENGRIN |
Tragt den Erschlagnen vor des Königs Gericht!
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| (Die Edlen nehmen die Leiche Friedrichs auf und entfernen sich mit ihr durch eine Tür des Hintergrundes. Lohengrin läutet an einem Glockenzuge; vier Frauen treten von links ein.) | Friedrich, vier Genossen ->
<- vier Frauen
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(zu den Frauen)
Sie vor den König zu geleiten,
schmückt Elsa, meine süsse Frau!
Dort will ich Antwort ihr bereiten,
dass sie des Gatten Art erschau.
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| (Er entfernt sich mit traurig feierlicher Haltung durch die Tür rechts. - Die Frauen geleiten Elsa, die keiner Bewegung mächtig ist, nach links ab. Der Tag hat langsam begonnen zu grauen; die Kerzen sind verloschen. Ein zusammenfallender Vorhang schliesst im Vordergrunde die ganze Szene. Wie aus dem Burghofe herauf hört man Heerhörner einen Aufruf blasen.) | Lohengrin, vier Frauen, Elsa ->
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Dritte Szene |
Als der vordere Vorhang wieder aufgezogen wird, stellt die Bühne die Aue am Ufer der Schelde dar, wie im ersten Akt. - Glühende Morgenröte, allmählicher Anbruch des vollen Tages. Ein Graf mit seinem Heergefolge zieht im Vordergrunde rechts auf, steigt vom Pferde und übergibt dies einem Knechte. Zwei Edelknaben tragen ihm Schild und Speer. Er pflanzt sein Banner auf, sein Heergefolge sammelt sich um dasselbe. - Während ein zweiter Graf auf die Weise, wie der erste einzieht, hört man bereits die Trompeten eines dritten sich nähern. - Ein dritter Graf zieht mit seinem Heergefolge ebenso ein. Die neuen Scharen sammeln sich um ihre Banner; die Grafen und Edlen begrüssen sich, prüfen und loben ihre Waffen usw. - Ein vierter Graf zieht mit seinem Heergefolge von rechts herein und stellt sich bis in die Mitte des Hintergrundes auf. Als die Trompeten des Königs vernommen werden, eilt alles, sich um die Banner zu ordnen. - Der König mit seinem sächsischen Heerbann zieht von links ein. |
Q
(kein)
<- Graf I, Heergefolge I
<- Graf II, Heergefolge II
<- Graf III, Heergefolge III
<- Graf IV, Heergefolge IV
<- König, sächsischen Heerbann
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ALLE MÄNNER |
(an die Schilde schlagend, als der König unter der Eiche angelangt ist)
Heil König Heinrich!
König Heinrich Heil!
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KÖNIG |
(unter der Eiche stehend)
Habt Dank, ihr Lieben von Brabant!
Wie fühl ich stolz mein Herz entbrannt,
find ich in jedem deutschen Land
so kräftig reichen Heerverband!
Nun soll des Reiches Feind sich nahn,
wir wollen tapfer ihn empfahn:
aus seinem öden Ost daher
soll er sich nimmer wagen mehr!
Für deutsches Land das deutsche Schwert!
So sei des Reiches Kraft bewährt!
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ALLE MÄNNER |
Für deutsches Land das deutsche Schwert!
So sei des Reiches Kraft bewährt!
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KÖNIG |
Wo weilt nun der, den Gott gesandt
zum Ruhm, zur Grösse von Brabant?
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| |
| (Ein scheues Gedränge ist entstanden; die vier brabantischen Edlen bringen auf einer Bahre Friedrichs verhüllte Leiche getragen und setzen sie in der Mitte der Bühne nieder. Alles blickt sich unheimlich fragend an.) | <- vier brabantischen Edlen, Friedrich
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| |
ALLE |
Was bringen die? Was tun sie kund?
Die Mannen sind's des Telramund!
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KÖNIG |
Wen führt ihr her? Was soll ich schaun?
Mich fasst bei eurem Anblick Graun!
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DIE VIER EDLEN |
So will's der Schützer von Brabant;
wer dieser ist, macht er bekannt.
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| (Elsa, mit grossem Gefolge von Frauen, tritt auf und schreitet langsam, wankenden Schrittes in den Vordergrund) | <- Elsa, Frauen
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DIE MÄNNER |
Seht, Elsa naht, die taugendreiche!
Wie ist ihr Antlitz trüb und bleiche!
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KÖNIG |
(der Elsa entgegengegangen ist und sie nach einem hohen Sitze, ihm gegenüber, geleitet)
Wie muss ich dich so traurig sehn!
Will dir so nah die Trennung gehn?
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| (Elsa versucht vor ihm aufzublicken, vermag es aber nicht.) | |
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| (Grosses Gedränge entsteht im Hintergrunde; man vernimmt) | |
STIMMEN |
Macht Platz dem Helden von Brabant!
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ALLE MÄNNER |
Heil dem Helden von Brabant!
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| (Der König hat seinen Platz unter der Eiche wieder eingenommen. - Lohengrin, ganz so gewaffnet wie im ersten Aufzuge, ist ohne Gefolge, feierlich und traurig, aufgetreten und schreitet ernst in den Vordergrund.) | <- Lohengrin
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KÖNIG |
Heil deinem Kommen, teurer Held!
Die du so treulich riefst ins Feld,
die harren dein in Streites Lust,
von dir geführt, des Siegs bewusst.
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DIE BRABANTER |
Wir harren dein in Streites Lust,
von dir geführt, des Siegs bewusst.
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LOHENGRIN |
Mein Herr und König, lass dir melden:
die ich berief, die kühnen Helden,
zum Streit sie führen darf ich nicht!
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| (Alle drücken höchste Betroffenheit aus.) | |
ALLE MÄNNER |
Hilf Gott! Welch hartes Wort er spricht!
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LOHENGRIN |
Als Streitgenoss bin ich nicht hergekommen;
als Kläger sei ich jetzt von euch vernommen! -
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| (Er enthüllt Friedrichs Leiche, von deren Anblick sich alle mit Abscheu abwenden.) | |
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(feierlich vor der Leiche)
Zum ersten klage laut ich vor euch allen
und frag um Spruch nach Recht und Fug:
Da dieser Mann zur Nacht mich überfallen,
sagt, ob ich ihn mit Recht erschlug?
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KÖNIG UND MÄNNER |
(die Hand feierlich nach der Leiche ausstreckend)
Wie deine Hand ihn schlug auf Erden,
soll dort ihm Gottes Strafe werden!
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LOHENGRIN |
Zum andern aber sollt ihr Klage hören,
denn aller Welt nun klag ich laut,
dass zum Verrat an mir sich liess betören
das Weib, das Gott mir angetraut!
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KÖNIG
Elsa! Wie konntest du dich so vergehn?
DIE FRAUEN
(mit klagenden Gebärden auf Elsa blickend)
Wehe dir, Elsa!
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Beide
DIE MÄNNER
(heftig erschrocken und betrübt)
Elsa! Wie mochte das geschehn?
Wie konntest du dich so vergehn?
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LOHENGRIN |
(immer streng)
Ihr hörtet alle, wie sie mir versprochen,
dass nie sie woll erfragen, wer ich bin?
Nun hat sie ihren teuren Schwur gebrochen,
treulosem Rat gab sie ihr Herz dahin!
(Alle drücken die heftigste Erschütterung aus)
Zu lohnen ihres Zweifels wildem Fragen,
sei nun die Antwort länger nicht gespart:
Des Feindes Drängen durft ich sie versagen, -
nun muss ich künden, wie mein Nam' und Art.
(Mit immer steigender Verklärung seiner Mienen)
Jetzt merket wohl, ob ich den Tag muss scheuen:
Vor aller Welt, vor König und vor Reich
enthülle mein Geheimnis ich in Treuen.
(Sich hoch aufrichtend)
So hört, ob ich an Adel euch nicht gleich!
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KÖNIG UND MÄNNER |
Welch Unerhörtes muss ich nun erfahren?
O könnt er die erzwungne Kunde sich ersparen!
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LOHENGRIN
(in feierlicher Verklärung vor sich herblickend)
In fernem Land, unnahbar euren Schritten,
liegt eine Burg, die Montsalvat genannt;
ein lichter Tempel stehet dort inmitten,
so kostbar, als auf Erden nichts bekannt;
drin ein Gefäss von wundertät'gem Segen
wird dort als höchstes Heiligtum bewacht:
es ward, dass sein der Menschen reinste pflegen,
herab von einer Engelschar gebracht;
alljährlich naht vom Himmel eine Taube,
um neu zu stärken seine Wunderkraft:
es heisst der Gral, und selig reinster Glaube
erteilt durch ihn sich seiner Ritterschaft.
Wer nun dem Gral zu dienen ist erkoren,
den rüstet er mit überirdischer Macht;
an dem ist jedes Bösen Trug verloren,
wenn ihn er sieht, weicht dem des Todes Nacht.
Selbst wer von ihm in ferne Land entsendet,
zum Streiter für der Tugend Recht ernannt,
dem wird nicht seine heil'ge Kraft entwendet,
bleibt als sein Ritter dort er unerkannt;
so hehrer Art doch ist des Grales Segen,
enthüllt - muss er des Laien Auge fliehn;
des Ritters drum sollt Zweifel ihr nicht hegen,
erkennt ihr ihn, - dann muss er von euch ziehn. -
Nun hört, wie ich verbotner Frage lohne!
Vom Gral ward ich zu euch daher gesandt:
mein Vater Parzival trägt seine Krone,
sein Ritter ich - bin Lohengrin genannt.
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MÄNNER UND FRAUEN |
(voll Staunens und in höchster Rührung auf ihn hinblickend)
Hör ich so seine höchste Art bewähren,
entbrennt mein Aug in heil'gen Wonnezähren.
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ELSA |
(wie vernichtet)
Mir schwankt der Boden! Welche Nacht!
O Luft! Luft der Unglücksel'gen!
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| (Sie droht umzusinken; Lohengrin fasst sie in seine Arme.) | |
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LOHENGRIN |
(in schmerzlichster Ergriffenheit)
O Elsa! was hast du mir angetan!
Als meine Augen dich zuerst ersahn,
zu dir fühlt ich in Liebe mich entbrannt,
und schnell hatt ich ein neues Glück erkannt:
Die hehre Macht, die Wunder meiner Art,
die Kraft, die mein Geheimnis mir bewahrt, -
wollt ich dem Dienst des reinsten Herzens weihn: -
was rissest du nun mein Geheimnis ein?
Jetzt muss ich, ach! von dir geschieden sein!
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KÖNIG UND MÄNNER |
Weh! Wehe! musst du von uns ziehn,
du hehrer, gottgesandter Mann!
Soll uns des Himmels Segen fliehn,
wo fänden dein wir Tröstung dann?
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ELSA |
(in heftigste Verzweiflung ausbrechend)
Mein Gatte! nein! Ich lass dich nicht von hinnen!
Als Zeuge meiner Busse bleibe hier!
Nicht darfst du meiner bittern Reu entrinnen;
dass du mich strafest, liege ich vor dir!
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FRAUEN |
Weh, nun muss er von dir ziehn!
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LOHENGRIN |
Ich muss, ich muss! mein süsses Weib!
Schon zürnt der Gral, dass ich ihm ferne bleib!
| |
ELSA |
Bist du so göttlich, als ich dich erkannt,
sei Gottes Gnade nicht aus dir verbannt!
Büsst sie in Jammer ihre schwere Schuld,
nicht flieh die Ärmste deiner Nähe Huld!
Verstoss mich nicht, wie gross auch mein Verbrechen!
Verlass mich, ach! verlass die Ärmste nicht!
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LOHENGRIN |
Nur eine Strafe gibt's für dein Vergehn! -
ach! mich wie dich trifft ihre herbe Pein!
Getrennt, geschieden sollen wir uns sehn -
dies muss die Strafe, dies die Sühne sein!
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| (Elsa sinkt mit einem Schrei zu Boden.) | |
KÖNIG UND EDLEN |
(Lohengrin umringend)
O bleib, und zieh uns nicht von dannen!
Des Führers harren deine Mannen!
| |
| |
LOHENGRIN |
O König, hör! Ich darf dich nicht geleiten!
Des Grales Ritter, habt ihr ihn erkannt,
wollt er in Ungehorsam mit euch streiten,
ihm würde alle Manneskraft entwandt!
Doch, grosser König, lass mich dir weissagen:
dir Reinem ist ein grosser Sieg verliehn!
Nach Deutschland sollen noch in fernsten Tagen
des Ostens Horden siegreich nimmer ziehn!
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| (Lebhafte Erregung. Vom Hintergrunde her verbreitet sich der Ruf:) | |
STIMMEN |
| |
| (Man sieht auf dem Flusse den Schwan mit dem leeren Nachen auf dieselbe Weise wie bei Lohengrins erstem Erscheinen, anlangen.) | |
DIE MÄNNER UND FRAUEN |
Der Schwan! Der Schwan!
Seht dort ihn wieder nahn!
Der Schwan! Weh, er naht!
| |
ELSA |
(aus ihrer Betäubung erweckt, erhebt sich auf den Sitz gestützt, und blickt nach dem Ufer)
Entsetzlich! Ha, der Schwan!
(Sie verbleibt lange Zeit wie erstarrt in ihrer Stellung)
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LOHENGRIN |
(erschüttert)
Schon sendet nach dem Säumigen der Gral!
(Unter der gespanntesten Erwartung der übrigen tritt Lohengrin dem Ufer näher und neigt sich zu dem Schwan, ihn wehmütig betrachtend)
Mein lieber Schwan! -
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| |
|
Ach, diese letzte, traur'ge Fahrt,
wie gern hätt' ich sie dir erspart!
In einem Jahr, wenn deine Zeit
im Dienst zu Ende sollte gehn, -
dann durch des Grales Macht befreit,
wollt ich dich anders wiedersehn!
(Er wendet sich im Ausbruch heftigen Schmerzes in den Vordergrund zu Elsa zurück)
O Elsa! Nur ein Jahr an deiner Seite
hätt ich als Zeuge deines Glücks ersehnt!
Dann kehrte, selig in des Grals Geleite,
dein Bruder wieder, den du tot gewähnt. -
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| (Alle drücken ihre lebhafte Überraschung aus.) | |
|
(während er sein Horn, sein Schwert und seinen Ring Elsa überreicht)
Kommt er dann heim, wenn ich ihm fern im Leben,
dies Horn, dies Schwert, den Ring sollst du ihm geben.
Dies Horn soll in Gefahr ihm Hilfe schenken,
in wildem Kampf dies Schwert ihm Sieg verleiht;
doch bei dem Ringe soll er mein gedenken,
der einst auch dich aus Schmach und Not befreit!
(Während er Elsa, die keines Ausdrucks mächtig ist, wiederholt küsst)
Leb wohl! Leb wohl! Leb wohl, mein süsses Weib!
Leb wohl! Mir zürnt der Gral, wenn ich noch bleib!
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| (Elsa hat sich krampfhaft an ihm festgehalten; endlich verlässt sie die Kraft, sie sinkt ihren Frauen in die Arme, denen sie Lohengrin übergibt, wonach dieser schnell dem Ufer zueilt.) | |
KÖNIG, MÄNNER UND FRAUEN |
(die Hände nach Lohengrin ausstreckend)
Weh! Weh! Du edler, holder Mann!
Welch harte Not tust du uns an!
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| <- Ortrud
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ORTRUD |
(tritt im Vordergrunde auf, mit wild jubelnder Gebärde)
Fahr heim! Fahr heim, du stolzer Helde,
dass jubelnd ich der Törin melde,
wer dich gezogen in dem Kahn!
Am Kettlein, das ich um ihn wand,
ersah ich wohl, wer dieser Schwan:
Es ist der Erbe von Brabant!
| |
ALLE |
| |
ORTRUD |
(zu Elsa)
Dank, dass den Ritter du vertrieben!
Nun gibt der Schwan ihm Heimgeleit:
Der Held, wär länger er geblieben,
den Bruder hätt er auch befreit!
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ALLE |
(in äusserster Entrüstung)
Abscheulich Weib! Ha, welch Verbrechen
hast du in frechem Hohn bekannt!
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ORTRUD |
Erfahrt, wie sich die Götter rächen,
von deren Huld ihr euch gewandt!
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| |
| (Sie bleibt in wilder Verzückung hoch aufgerichtet stehen. Lohengrin, bereits am Ufer angelangt, hat Ortrud genau vernommen und sinkt jetzt zu einem stummen Gebet feierlich auf die Knie. Aller Blicke richten sich mit gespannter Erwartung auf ihn hin. - Die weisse Grals-Taube schwebt über dem Nachen herab. Lohengrin erblickt sie; mit einem dankbaren Blicke springt er auf und löst dem Schwan die Kette, worauf dieser sogleich untertaucht. An seiner Stelle hebt Lohengrin einen schönen Knaben in glänzendem Silbergewande - Gottfried - aus dem Flusse an das Ufer.) | <- Gottfried
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LOHENGRIN |
Seht da den Herzog von Brabant!
Zum Führer sei er euch ernannt!
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| |
| (Ortrud sinkt bei Gottfrieds Anblick mit einem Schrei zusammen. Lohengrin springt schnell in den Kahn, den die Taube an der Kette gefasst hat und sogleich fortzieht. Elsa blickt mit letzter freudiger Verklärung auf Gottfried, welcher nach vorn schreitet und sich vor dem König verneigt: alle betrachten ihn mit seligem Erstaunen, die Brabanter senken sich huldigend vor ihm auf die Knie. Dann eilt Gottfried in Elsas Arme; diese, nach einer kurzen freudigen Entrückung, wendet hastig den Blick nach dem Ufer, wo sie Lohengrin nicht mehr erblickt.) | |
ELSA |
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| (In der Ferne wird Lohengrin wieder sichtbar. Er steht mit gesenktem Haupte, traurig auf seinen Schild gelehnt, im Nachen; bei diesem Anblick bricht alles in einen lauten Wehruf aus. Elsa gleitet langsam entseelt in Gottfrieds Armen zu Boden. Während Lohengrin immer ferner gesehen wird, sinkt langsam der Vorhang.) | |
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